"Obdachlose Menschen werden durch eigenes Verschulden obdachlos", denken viele Menschen. Aber der Verein querstadtein erzählt die Geschichten von Obdachlosen und bringt sie mit normalen Menschen zusammen.
Ehemalige Obdachlose werden zu Reiseleitern. Sie führen Besuchergruppen durch ihr Viertel und erzählen von ihrer Zeit auf der Straße - von den Gefahren und der Kameradschaft. Dieter ist ein solcher Führer.
Er war obdachlos und lebte dreieinhalb Monate lang auf den Straßen Berlins. Wie er es geschafft hat, zu überleben, erzählt er uns während einer zweistündigen Tour durch den Bezirk Charlottenburg.
Seine Geschichte beginnt damit, dass seine Vermieterin ihre Wohnung in Thüringen aus persönlichen Gründen aufgibt. Normalerweise hätte er mehrere Monate Zeit gehabt, sich eine neue Wohnung zu suchen, aber die Vermieterin stellte nach wenigen Wochen Strom, Gas und Wasser ab - mitten im Winter. So verlor er sowohl seinen Job als auch seine Unterkunft.
Von den acht Obdachlosen, mit denen Dieter zu dieser Zeit unterwegs war, waren sechs bereits gestorben. Sie waren durch Drogen und Alkohol zerstört worden.
Dieters Vorteil ist, dass er keinen Alkohol trinkt und keine Drogen nimmt. Jetzt arbeitet Dieter nicht nur als Ausflügler, sondern auch als ehrenamtlicher Helfer in einem Obdachlosenheim.
Quelle: malteser.de
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