Die EU lässt immer mehr Insekten in Lebensmitteln zu. Was ist das - Wahnsinn oder unsere Zukunft? t-online fragte einen Insektenexperten.

Heinrich Katz züchtet seit Jahrzehnten in Brandenburg Insekten für die Tierfütterung und ist Mitbegründer eines Vereins, der sich in Brüssel für mehr Einsatz in Lebensmitteln einsetzt. In den letzten Jahren waren er und seine Kollegen immer erfolgreicher.

Symbolbild. Quelle: t-online

Der Experte sagt: "Ich kann diese Abneigung nicht verstehen. Wir essen doch ständig indirekt Insekten. Freilaufende Hühner picken nach Insekten, verschlucken Eiweiß und wir wiederum essen Hühnerfleisch. Insekten bestehen aus denselben Molekülen wie Gemüse, Milch oder Tierfleisch. Es gibt praktisch keinen Unterschied.

"In Europa importieren wir derzeit 78 Prozent unseres Eiweißbedarfs - zum Beispiel in Form von Soja oder Fischmehl. In Südamerika und Asien werden ganze Wälder für Ackerland abgeholzt. Insekten könnten das zumindest teilweise ersetzen.

Symbolbild. Quelle: t-online

Soja ist sehr billig; es kostet 500 Euro pro Tonne. Insekten kommen da nicht heran, sie kosten mindestens fünfmal so viel, auch wenn sie hierzulande produziert werden. Stabile Lebensmittelpreise sind sehr wichtig. Stellen Sie sich vor, sie wären im letzten Jahr so stark gestiegen wie die Gaspreise. Das wäre ein riesiges Problem und würde zum Verhungern vieler, vieler Menschen führen", so Herr Katz.

"Meine Kollegen träumen davon, dass sie Insekten dahin bringen, wo Sushi heute ist. Meine Eltern hätten nie rohen Fisch gegessen, ich esse das heute gerne. Es ist ein Nischenprodukt – aber sehr gut etabliert", sagte er zum Abschluss der Diskussion.

Quelle: t-online

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