In einer Gesellschaft, in der beruflicher Erfolg und Karriere oft im Mittelpunkt stehen, gibt es auch Familien, die bewusst einen anderen Weg wählen. Ein Beispiel dafür sind Maria und Thomas, beide Mitte 20, die stolze Eltern eines einjährigen Sohnes, Leon, sind. Das Besondere an ihrer Situation: Sie haben entschieden, nicht zu arbeiten und haben dies auch in naher Zukunft nicht vor. Stattdessen möchten sie sich ganz auf ihre Familie und das Aufwachsen ihres Kindes konzentrieren.
Die Entscheidung für ein anderes Lebensmodell
Maria und Thomas trafen die Entscheidung, keine berufliche Tätigkeit aufzunehmen, bereits vor der Geburt ihres Sohnes. Sie sind der Überzeugung, dass die ersten Jahre im Leben eines Kindes prägend sind und sie in dieser Zeit als Eltern die Hauptverantwortung tragen wollen. Für sie ist es von unschätzbarem Wert, Leons Entwicklung hautnah mitzuerleben, ohne den ständigen Druck eines Arbeitsalltags.
„Uns ist bewusst, dass viele Menschen das nicht verstehen“, erklärt Maria. „Aber wir haben uns bewusst dafür entschieden, uns ganz auf Leon zu konzentrieren. Es gibt uns ein tiefes Gefühl von Erfüllung und Nähe zu unserem Kind, die wir in den ersten Lebensjahren nicht missen möchten.“
Thomas stimmt zu: „Viele Eltern bereuen später, dass sie nicht mehr Zeit mit ihren Kindern verbracht haben, weil sie arbeiten mussten. Wir wollen das anders machen.“
Finanzielle Sicherheit durch ein einfaches Leben
Natürlich stellt sich die Frage, wie Maria und Thomas ihren Lebensunterhalt bestreiten, ohne ein regelmäßiges Einkommen. Beide haben vorausschauend gespart und leben sehr bewusst und minimalistisch. Ihr Lebensstil erfordert keine großen finanziellen Mittel – sie mieten eine kleine Wohnung, kochen selbst und achten darauf, unnötige Ausgaben zu vermeiden. Zudem erhalten sie staatliche Unterstützung in Form von Kindergeld und nutzen soziale Hilfsprogramme, um ihren Alltag finanziell zu bewältigen.
„Wir leben bescheiden, aber wir sind glücklich“, sagt Maria. „Wir brauchen keinen Luxus, solange wir als Familie zusammen sind. Und wir wissen, dass wir diese Zeit mit Leon nicht zurückbekommen.“
Gesellschaftlicher Druck und Reaktionen
Auf ihr Lebensmodell stoßen Maria und Thomas jedoch nicht immer auf Verständnis. Besonders im Freundeskreis und in der Familie wird ihre Entscheidung oft kritisch hinterfragt. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, auf eine Karriere oder ein eigenes Einkommen zu verzichten, und verbinden Arbeit auch mit sozialer Anerkennung und Selbstverwirklichung.
„Wir hören oft, dass wir faul oder verantwortungslos seien, weil wir nicht arbeiten“, gibt Thomas zu. „Aber für uns ist es genau das Gegenteil. Wir übernehmen die volle Verantwortung für unser Kind und wollen ihm die bestmögliche Basis für sein Leben geben.“
Maria ergänzt: „Es ist auch eine Frage der Werte. Für uns stehen Familie, Liebe und Zeit füreinander an erster Stelle. Beruflicher Erfolg oder materieller Besitz sind für uns weniger wichtig.“
Langfristige Perspektiven
Obwohl Maria und Thomas aktuell nicht vorhaben, in den Beruf zurückzukehren, bedeutet das nicht, dass sie dies für immer ausschließen. Beide haben Schulabschlüsse und Berufsausbildungen, die ihnen die Möglichkeit bieten, später wieder ins Arbeitsleben einzusteigen, sobald Leon älter ist und eventuell in den Kindergarten oder die Schule geht.
„Wir denken, dass sich unser Lebensweg mit der Zeit natürlich weiterentwickeln wird“, erklärt Thomas. „Wenn Leon größer ist, könnte sich vieles ändern. Aber für den Moment ist es unsere Priorität, Eltern zu sein.“
Maria fügt hinzu: „Es ist wichtig, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und den Mut zu haben, seinen eigenen Weg zu gehen, auch wenn er unkonventionell ist. Wir fühlen uns mit unserer Entscheidung wohl und glauben, dass sie Leon langfristig zugutekommt.“
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