Die 35-jährige Anna ist alleinerziehende Mutter und arbeitet in Teilzeit als Verkäuferin. Ihr Einkommen reicht gerade aus, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. Die Miete für ihre Wohnung, Lebensmittel und andere laufende Ausgaben lassen kaum Platz für große Extras. Dennoch gibt sie monatlich mehrere Hundert Euro für Markenbekleidung, Spielzeuge und Technologie aus, die weit über das hinausgehen, was für ihre Kinder notwendig wäre.
„Ich möchte, dass meine Kinder das Beste haben“, sagt Anna. „Sie sollen nicht das Gefühl haben, etwas zu vermissen, nur weil ich nicht viel Geld habe.“ Dieser Wunsch, ihren Kindern eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, führt zu einem ständigen Balanceakt zwischen dem, was sie sich leisten kann, und dem, was sie für richtig hält.
Die Psychologie des Konsums
Um zu verstehen, warum Anna so viel Geld ausgibt, ist es wichtig, die Psychologie hinter dem Konsumverhalten zu betrachten. Viele Eltern glauben, dass der Kauf von teuren Produkten ihren Kindern ein Gefühl von Wert und Status vermittelt. Studien zeigen, dass Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem materielle Werte hochgeschätzt werden, häufig das Bedürfnis entwickeln, ähnliche Erwartungen an sich selbst zu stellen.
Anna ist sich der potenziellen negativen Auswirkungen auf ihre Kinder bewusst, doch der Druck, die Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen, ist groß. „Ich sehe die anderen Eltern in der Schule, die ihren Kindern die neuesten Smartphones oder Designer-Kleidung kaufen. Ich will nicht, dass meine Kinder ausgeschlossen werden“, erklärt sie.
Die finanziellen Folgen
Die Entscheidung, so viel Geld für Luxusartikel auszugeben, hat jedoch ihre eigenen Konsequenzen. Anna muss regelmäßig auf ihre Ersparnisse zurückgreifen, um unerwartete Ausgaben zu decken, und hat oft nicht genug Geld für wichtige Dinge wie Versicherung oder Altersvorsorge. Ihre finanzielle Situation ist angespannt, und sie fürchtet, dass sie irgendwann in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnte.
Trotz der Herausforderungen bleibt Anna optimistisch. Sie sucht nach Möglichkeiten, ihren Lebensstil zu ändern, und hat begonnen, Second-Hand-Läden zu besuchen und nach Rabatten zu suchen. „Es ist nicht einfach, aber ich weiß, dass ich für meine Kinder ein besseres Vorbild sein muss“, sagt sie.
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