Margarita hat vor zwei Jahren eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben und das ihrer drei Kinder für immer verändern sollte. Die 34-jährige Mutter floh mit ihren drei Töchtern aus Venezuela, einem Land, das von politischen Unruhen, wirtschaftlichem Kollaps und humanitären Krisen geprägt ist. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben und eine sichere Zukunft für ihre Kinder kam sie nach Deutschland. Doch die Realität hier ist härter, als sie es sich vorgestellt hatte.

Flucht vor Armut und Unsicherheit

In Venezuela war das Leben unerträglich geworden. Die Inflation stieg ins Unermessliche, das Gesundheitssystem brach zusammen, und die Unsicherheit auf den Straßen machte selbst alltägliche Aufgaben wie den Einkauf zu einer gefährlichen Herausforderung. Margarita sah keine andere Möglichkeit, als ihr Heimatland zu verlassen. „Es war nicht mehr sicher für uns. Ich konnte meinen Kindern keine Zukunft bieten. Wir hatten oft nicht genug zu essen, und die Gewalt in unserer Stadt nahm immer mehr zu“, erzählt sie mit Tränen in den Augen.

Der Neuanfang in Deutschland

Als sie in Deutschland ankam, hatte Margarita große Hoffnungen. Sie hatte gehört, dass das Land ein sicherer Zufluchtsort sei, und dass man dort Menschen wie ihr helfen würde, ein neues Leben aufzubauen. „Ich dachte, dass meine Kinder hier eine bessere Zukunft haben könnten, dass sie in die Schule gehen, eine Ausbildung machen und sicher aufwachsen könnten“, sagt sie. Doch schnell wurde ihr klar, dass der Weg dorthin voller Hindernisse war.

Finanzielle Schwierigkeiten und Isolation

Das Leben als alleinerziehende Mutter in einem fremden Land stellte sich als extrem schwierig heraus. Margarita spricht nur wenig Deutsch, was es ihr erschwert, eine Arbeit zu finden. Die Familie lebt von Sozialleistungen, doch das Geld reicht oft nicht aus, um die Grundbedürfnisse zu decken. „Der Kühlschrank ist oft leer“, beklagt sich Margarita. „Ich weiß nicht, was ich meinen Kindern zu essen geben soll. Es tut mir weh, wenn sie mich fragen, warum wir nichts haben.“

Die Kosten des täglichen Lebens in Deutschland, von Miete bis hin zu Lebensmitteln, sind hoch. Margarita spart, wo sie kann, doch die Kinder benötigen Dinge wie Kleidung und Schulsachen, und selbst einfache Freizeitaktivitäten sind oft unerschwinglich. „Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, in Venezuela zu bleiben“, sagt sie. „Aber dort hätten wir auch nicht überleben können.“

Die Herausforderungen des Alltags

Neben den finanziellen Schwierigkeiten kämpft Margarita auch mit der Isolation. Ohne familiäre Unterstützung in Deutschland ist sie auf sich allein gestellt. Die Sprachbarriere erschwert den Zugang zu sozialer Hilfe und Netzwerken. Ihre Kinder fühlen sich in der Schule oft ausgegrenzt, weil sie die Sprache noch nicht fließend sprechen. Margarita versucht, sie zu unterstützen, aber auch sie selbst hat Schwierigkeiten, sich in das deutsche Bildungssystem einzufinden.

„Es ist schwer, wenn man das Gefühl hat, nicht dazuzugehören. Ich möchte arbeiten und meinen Kindern ein besseres Leben bieten, aber ohne Hilfe ist es fast unmöglich“, sagt sie. Margarita hat sich an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen und Beratungsstellen gewandt, doch der Weg aus der Armut ist lang und steinig.

Hoffnung und Durchhaltevermögen

Trotz all der Schwierigkeiten gibt Margarita die Hoffnung nicht auf. Sie weiß, dass es ihren Kindern in Deutschland langfristig besser gehen wird, wenn sie weiterhin hart arbeitet und Unterstützung erhält. „Ich möchte, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und ein besseres Leben führen als ich. Dafür kämpfe ich jeden Tag“, sagt sie.

Ihr Traum ist es, Deutsch zu lernen und eine Arbeit zu finden, mit der sie ihre Familie eigenständig unterstützen kann. „Es ist nicht einfach, aber ich weiß, dass ich es schaffen kann, wenn ich genug Unterstützung bekomme.“

Der Ruf nach Unterstützung

Margaritas Geschichte ist kein Einzelfall. Viele geflüchtete Frauen stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wenn sie versuchen, sich in einem fremden Land ein neues Leben aufzubauen. Sie benötigen Unterstützung – sei es in Form von Sprachkursen, Kinderbetreuung oder beruflicher Qualifikation.

„Ich hoffe, dass die Menschen verstehen, wie schwer es für uns ist“, sagt Margarita. „Ich möchte nicht, dass meine Kinder hungern oder leiden müssen. Wir brauchen Hilfe, um es zu schaffen.“

Margaritas Kampf ist noch nicht vorbei, aber sie bleibt fest entschlossen, für die Zukunft ihrer Kinder zu kämpfen – in der Hoffnung, dass der leere Kühlschrank eines Tages der Vergangenheit angehören wird.

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