Viele Menschen träumen von einem glamourösen Leben als Flugbegleiterin: Reisen um die Welt, aufregende Begegnungen, und attraktive Gehälter bei renommierten Fluggesellschaften wie Emirates. Doch die Realität hinter den Kulissen ist oft weit weniger schillernd, wie die Geschichte einer ehemaligen Flugbegleiterin zeigt, die trotz eines stattlichen Monatsgehalts von 6.000 Euro ihren Job bei der luxuriösen Airline kündigte. Warum? Der Stress und die ständige Belastung wurden einfach zu groß.
Traumjob mit Schattenseiten
Die Vorstellung, bei Emirates zu arbeiten, klingt für viele wie ein wahr gewordener Traum. Die in Dubai ansässige Airline genießt weltweit einen exzellenten Ruf, bietet großzügige Gehälter, luxuriöse Arbeitsbedingungen und die Möglichkeit, exotische Destinationen zu bereisen. Doch wie so oft hat auch dieser Traumjob seine Schattenseiten. In Gesprächen mit ehemaligen Flugbegleitern wird schnell klar, dass der Druck und die Belastungen im Alltag eines Cabin Crews extrem hoch sind.
Für die Flugbegleiterin, die namentlich nicht genannt werden möchte, war die Entscheidung zu kündigen eine Frage der psychischen und physischen Gesundheit. „Die Arbeit an Bord eines Flugzeugs ist nicht nur glamourös. Hinter dem Lächeln steckt oft eine enorme Erschöpfung“, berichtet sie. „Ja, das Gehalt war großartig, und ich habe Orte gesehen, von denen andere nur träumen. Aber der Stress, die ständigen Zeitzonenwechsel und die Erwartung, jederzeit 100 % Leistung zu erbringen, haben mich ausgelaugt.“
Der Alltag eines Flugbegleiters – weit mehr als nur Service
Flugbegleiter kümmern sich nicht nur um das Servieren von Getränken und Mahlzeiten. Sie sind verantwortlich für die Sicherheit der Passagiere, müssen medizinische Notfälle bewältigen und sind oft stundenlang in der Luft, mit wenig oder gar keiner Ruhe. „Man muss ständig präsent sein. Egal, wie müde oder erschöpft man ist – die Passagiere erwarten immer ein Lächeln und perfekten Service“, erzählt die ehemalige Emirates-Mitarbeiterin.
Zusätzlich sind Flugbegleiter oft mit schwierigen Passagieren, langen Schichten und extrem kurzen Ruhepausen konfrontiert. Die Jetlags und der Mangel an erholsamen Schlaf führten bei der Flugbegleiterin zu Schlafstörungen und Erschöpfung. „Es fühlte sich manchmal an, als ob mein Körper einfach nicht mehr mitmachen wollte. Ich war ständig erschöpft, hatte keine Energie mehr und fühlte mich emotional ausgelaugt.“
Hoher Druck und wenig Flexibilität
Neben den physischen Belastungen kommt auch der immense mentale Druck hinzu. Die Flugbegleiterin beschreibt, dass bei Emirates hohe Erwartungen an das Personal gestellt werden. Die Airline ist stolz auf ihre erstklassigen Standards, was bedeutet, dass Flugbegleiter makellos aussehen, perfekt kommunizieren und stets professionell auftreten müssen. „Es gab Momente, in denen ich mich wie eine Maschine fühlte. Es gab keine Pause, keine Momente, in denen man einfach Mensch sein durfte.“
Flexibilität ist ein weiteres großes Thema. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten und ständigen Zeitzonenwechsel bedeuteten, dass die Flugbegleiterin kaum noch Zeit für Freunde, Familie oder Freizeitaktivitäten hatte. „Es war schwer, ein soziales Leben zu führen. Ich war oft monatelang unterwegs und wenn ich dann mal in Dubai war, war ich meistens zu müde, um etwas zu unternehmen.“
Warum Geld nicht alles ist
Obwohl das Gehalt von 6.000 Euro pro Monat beeindruckend klingt, war es für die Flugbegleiterin letztendlich kein ausreichender Anreiz, den Job weiter auszuüben. „Geld ist nicht alles. Es hilft, ein gutes Leben zu führen, aber wenn der Preis dafür deine Gesundheit und dein Wohlbefinden ist, lohnt es sich nicht“, erklärt sie.
Die Entscheidung, den Job bei Emirates aufzugeben, war für sie ein Schritt in Richtung mehr Lebensqualität. „Es war nicht leicht, weil man das Gefühl hat, dass man etwas aufgibt, was viele sich wünschen. Aber ich habe erkannt, dass ich meine Gesundheit und mein Glück an erste Stelle setzen muss.“
Ein mutiger Schritt
Die Geschichte dieser ehemaligen Flugbegleiterin zeigt, dass auch vermeintliche Traumjobs ihre Tücken haben können. Hinter dem glamourösen Image von Flugbegleitern steckt oft harte Arbeit, viel Druck und körperliche wie psychische Belastungen. Trotz des attraktiven Gehalts entschied sich die junge Frau, den Mut aufzubringen, ihr Leben neu zu gestalten und aus dem stressigen Arbeitsumfeld auszusteigen.
Ihr Beispiel dient als Erinnerung daran, dass Wohlstand nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf Lebensqualität und inneres Wohlbefinden gemessen werden sollte. „Manchmal ist es wichtiger, auf sich selbst zu hören, als den Erwartungen anderer zu entsprechen“, sagt sie abschließend. Ein Leitsatz, der in der heutigen, stressgeladenen Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt.
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