Max Müller ist 23 Jahre alt, frischgebackener Hundebesitzer und stolzer Besitzer von Luna, einer zwei Jahre alten Windhündin. Doch was für Max ein perfekter Begleiter mit schlanker, eleganter Figur ist, wirkt auf einige Außenstehende alarmierend.
„Eines Tages sprach mich meine Nachbarin an und meinte, Luna sei viel zu dünn und ich würde mich nicht gut um sie kümmern“, erzählt Max. Die Nachbarin habe sogar angedeutet, er solle den Tierarzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass Luna keine Krankheit habe. „Ich war erst total geschockt und dann ziemlich verunsichert“, gesteht er.
Windhunde: Schlankheit als Rassestandard
Windhunde, wie etwa Greyhounds, Whippets oder Galgos, gehören zu den ältesten Hunderassen der Welt. Sie wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet und sind auf Geschwindigkeit und Wendigkeit spezialisiert. Ihr schlanker Körperbau ist ein zentraler Bestandteil ihrer Anatomie und Funktion.
„Es ist völlig normal, dass man bei Windhunden die Rippen leicht sieht und sie im Vergleich zu anderen Hunderassen dünn erscheinen“, erklärt Tierärztin Dr. Anna Berger. „Ihr Körperfettanteil liegt bei nur etwa 10 bis 15 Prozent, während viele andere Rassen oft doppelt so viel haben.“ Für Windhunde gilt: Wenn sie gesund und gut ernährt sind, sind sichtbare Rippen kein Zeichen von Vernachlässigung.
Ein weit verbreitetes Missverständnis
Max hat nach dem Gespräch mit seiner Nachbarin sofort seinen Tierarzt konsultiert, um sicherzugehen, dass Luna gesund ist. „Der Tierarzt hat mich beruhigt und mir alles über die Rasse erklärt. Luna wiegt 24 Kilogramm, was für ihre Größe ideal ist“, erzählt er.
Leider sind Missverständnisse wie das der Nachbarin keine Seltenheit. Viele Menschen sind mit der Vielfalt der Hundephysiologie nicht vertraut und neigen dazu, den Körperbau von Windhunden mit Unterernährung gleichzusetzen. Dies kann für Besitzer frustrierend sein, die oft erklären müssen, warum ihr Hund „so dünn“ aussieht.
Die Herausforderung: Aufklärung statt Vorwürfe
Max hat beschlossen, sich nicht mehr aus der Ruhe bringen zu lassen. „Ich habe mit meiner Nachbarin gesprochen und ihr erklärt, dass Luna gesund ist und es in der Natur ihrer Rasse liegt, so auszusehen.“ Die Nachbarin zeigte sich einsichtig, doch Max weiß, dass er solchen Kommentaren auch in Zukunft begegnen wird.
Experten empfehlen Hundebesitzern, solche Situationen als Gelegenheit zur Aufklärung zu nutzen. „Es hilft, ruhig zu bleiben und Fakten zu präsentieren“, sagt Dr. Berger. Broschüren oder Internetquellen über die spezifischen Bedürfnisse und Eigenschaften von Windhunden können dabei helfen, Vorurteile abzubauen.
Ein glückliches Ende
Heute kann Max über die Situation schmunzeln. „Ich habe gemerkt, dass viele Menschen es gut meinen, auch wenn ihre Kommentare erstmal verletzend sein können. Wichtig ist, dass ich weiß, dass Luna gesund und glücklich ist.“ Max und Luna genießen weiterhin ihre täglichen Spaziergänge – und die neugierigen Blicke, die Lunas schlanker Figur gelten, nehmen sie mit Humor.
Fazit: Hunde sind so unterschiedlich wie Menschen. Was für die eine Rasse typisch und gesund ist, kann für eine andere ein Warnzeichen sein. Ein bisschen mehr Wissen über Rassenstandards und ein offenes Gespräch können helfen, Missverständnisse aus der Welt zu schaffen – und die Beziehung zwischen Hundebesitzern und ihrer Nachbarschaft verbessern.
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