Der Tod ist für jedes Lebewesen auf der Erde unausweichlich, und früher oder später muss jeder den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen erfahren.
Sie hinterlässt eine tiefe Wunde im Herzen, die lange Zeit nicht heilt. Obwohl man sagt, dass die Zeit heilt, bleibt der Schmerz des Verlustes noch jahrelang bestehen. Leider war es immer so und wird es immer so sein.
Die Geschichte von Bobby Moore und seiner Frau Gerry, die ich Ihnen erzählen möchte, ist genau das.
Nach 59 Jahren Ehe verstarb Gerry und ließ Bobby allein in dieser weiten Welt zurück.
Als die Fotografin April Jurčević-Shepperd den trauernden Witwer am Sarg seiner verstorbenen Frau sah, war sie von dem Bild so bewegt, dass sie das Gesehene in Worte fasste.
Es ist eine Geschichte darüber, dass der Tod ein fester Bestandteil unseres Lebens ist, aber auch darüber, dass die Liebe die mächtigste Kraft auf Erden ist.
"Heute habe ich wahre Liebe erlebt. Nicht die Art von Liebe, die junge Menschen empfinden, getrieben von Leidenschaft und rasenden Hormonen.
Und nicht die Art von Liebe, die Menschen empfinden, die gerade erst geheiratet haben und sich geschworen haben, in ewiger Liebe und Hingabe zu leben, bis der Tod sie trennt.
In unserer Welt, in der Gelübde ihren Wert und ihre Heiligkeit verloren haben, sah ich heute eine Rarität, die mit einem teuren Diamanten in einer exquisiten Fassung verglichen werden kann.
Heute sah ich einen Mann, einen gebrochenen Mann, der neben seinem wertvollsten Besitz stand. Es war der Inbegriff der wahren Liebe.
Als er den Raum betrat, waren seine Schritte unbeholfen, aber voller Entschlossenheit, und seine Augen starrten zielsicher in die Mitte des Raumes, auf den er zusteuerte.
Ein stahlgrauer Sarg stand neben zwei Lampen. Die eine Hälfte des Deckels war offen, und auf der anderen lagen wunderschöne bunte Blumen, die mit Bändern verziert waren, mit der Aufschrift "für seine geliebte Frau" und "für seine geliebte Mutter".
Als er sich dem Sarg näherte, beugte er sich sofort vor und küsste ihre bemalten Lippen, während sein gebrechlicher Körper zitterte und versuchte, sich aufrecht zu halten.
Dann flüsterte er ihr ganz sanft ein paar Worte zu. Natürlich hatte er diese Worte schon unzählige Male gesagt, aber an diesem Tag war es das letzte Mal, dass er sie zu ihr sagte.
"Ich weiß, dass du mich nicht hören kannst", flüsterte er. "Aber... ich liebe dich." Daraufhin flossen Tränen aus seinen Augen.
Die Verabschiedung der Familie war erst etwa eine Stunde später geplant, aber er kam früher. Er wollte diese letzten Stunden nicht verlieren.
Sie war seit sechzig Jahren bei ihm, aber das schien ihm nicht genug zu sein. Überhaupt nicht genug.
Dann zog er einen Stuhl heran und setzte sich auf ihn. Er saß fast eine Stunde lang neben dem Sarg und hielt mit der rechten Hand den Stock und mit der linken Hand seine verstorbene Ehefrau.
Er streichelte ihre Hände und tätschelte sie mit seinen Handflächen. Normalerweise war dies seine Art, sie zu trösten, aber an diesem Tag tröstete er sich selbst.
Es schien ihn überhaupt nicht zu stören, dass ihre Haut kalt und ihr Körper hart und unbeweglich war; es störte ihn nicht, dass sie nicht auf die Worte reagierte, die er ihr zuflüsterte.
Merkwürdigerweise schien alles ganz normal zu sein, abgesehen von den vielen Blumen und kleinen Geschenken, die von mitfühlenden Freunden geschickt wurden.
Als sich die Familie allmählich versammelte, blieb er sitzen, hielt ihre Hand und streichelte gelegentlich ihr Haar.
"Sie sieht toll aus, nicht wahr?" - fragte er, als sich ihre Kinder näherten. Alle waren einverstanden. Und alle weinten.
Fast fünf Stunden lang blieb er an der Seite seiner toten Frau, bis sein völlig erschöpfter Körper und Geist eine Pause verlangten.
Dieser Mann, dieser hingebungsvolle Mann, zeigte in Momenten der Trauer und des Kummers mehr Gnade als viele in wohlhabenden Zeiten.
Ich erlebte starke Emotionen, als ich diese unglaubliche Hingabe beobachtete. Ich hatte noch nie einen Mann gesehen, der durch den Tod eines geliebten Menschen so gebrochen war.
Während ich ihn beobachtete, dachte ich ständig darüber nach, wie er morgen leben würde und übermorgen und überübermorgen? Der heutige Tag war wahrscheinlich erst der Anfang einer schwierigen Reise für ihn.
Und solange sie noch hier ist, neben ihm liegt, kannst du sie berühren und ihre Lippen küssen. Aber morgen, wenn ihr Körper tief unter der Erde liegt, wird er in sein Haus zurückkehren, und was dann?
Ihre Sachen werden noch da sein, ihr Duft wird noch auf den Kissen liegen, ihr handgeschriebener Einkaufszettel wird noch in der Vase liegen und der Stuhl wird noch auf seine Besitzerin warten.
Aber das Bett wird schon leer sein. Wie kann man allein schlafen, nachdem man 59 Jahre lang neben einem geliebten Menschen geschlafen hat? Ich kann mir nicht vorstellen, wie man mit all dem friedlich weiterleben kann.
Heute habe ich wahre Liebe erlebt. Und ich werde es morgen wieder sehen, wenn das Ende der Geschichte feststeht und die Lichter in dem leeren Raum erlöschen.
Die Geschichte von Bobby und seiner 59 Jahre alten Liebe.
Quelle: newsner.com
Das könnte Sie auch interessieren: