Der Grund für diese Prognosen ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Lebensbedingungen.
Früher starb die überwiegende Mehrheit der Menschen an Infektionen, heute sterben 70 % der Menschen an Krankheiten wie Krebs oder Diabetes.
BILD sprach mit Deutschlands Langlebigen und fragte sie, was die junge Generation von ihnen lernen sollte.
Hildegard (100) und Herbert Schulze (100): "Wir mussten zwei Söhne beerdigen" Hildegard und Herbert Schulze haben sich vor 79 Jahren kennen und lieben gelernt. "Wir lernten uns während des Krieges kennen und heirateten 1942.
Ich war ausgebildeter Feuerwehrmann und arbeitete auf dem Fliegerhorst Heiligenbeil in Ostpreußen. Dort musste ich Bomben auf Flugzeuge werfen.
Meine Frau arbeitete auf dem Fliegerhorst als Sekretärin", sagt Herbert Schulze. Der Mann wurde letztes Jahr 100 Jahre alt, und seine Frau wurde erst vor wenigen Wochen 100 Jahre alt.
"Jetzt, wo wir 100 Jahre alt geworden sind, wird es ein bisschen hektisch. Wir warten nur darauf, dass Gott uns zu sich holt. Dieses Warten ist beängstigend", sagt Hildegard Schultze.
Die schwersten Zeiten ihres Lebens waren die Todesfälle ihrer Söhne. Der erste Sohn Gerd (ein ausgebildeter Physiker) starb bei einem Arbeitsunfall im Alter von 51 Jahren, der zweite Sohn Rainer starb im Alter von 64 Jahren an Krebs.
"Der Schmerz der Eltern, die ihre Kinder überlebt haben, lässt sich nicht in Worte fassen", sagt Hildegard. Die Schults leben seit mehr als 50 Jahren in Berlin, derzeit in einem Altenheim in Kepenick.
Ihre Rente sichert ihnen ein komfortables Leben. Das Ehepaar erhält häufig Besuch von seinen Enkeln und Urenkelkindern. Hildegard Schulze: "Es ist ein Geschenk des Schicksals, hundert Jahre alt zu werden. Aber in diesem Alter kann man nicht mehr alles tun, was man tun möchte.
Ilse Badtke (101): "Ich trinke noch das eine oder andere" Ilse Badtke lebt seit eineinhalb Jahren in einem Potsdamer Seniorenheim. Die zierliche Frau hat vor wenigen Wochen ihren 101. Geburtstag gefeiert.
"Ich nehme jeden Tag, wie er kommt, ich habe gelernt, mich nicht über mein Alter aufzuregen", sagt Badtke. Ihr Leben war nicht einfach - Badtke betrieb mit ihrer Schwester einen Bauernhof in Wismar, musste dann aber mit ihren drei kleinen Kindern vor dem Krieg fliehen.
Ihre Tochter lebt heute in Frankreich, und ihr Sohn ist einer der bekanntesten deutschen Professoren für Sportmedizin.
Die Frau spricht nicht von einem dritten Kind. Badtke ging im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand. Nach dem Krieg arbeitete sie als Kindergärtnerin. Ab ihrem 40. Lebensjahr begann sich ihr Gehör zu verschlechtern.
"Warum habe ich diese Jahre überlebt, werden Sie sich fragen. "Ich weiß es nicht. Ich habe nie geraucht, aber ich trinke trotzdem gerne ein oder zwei Gläschen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur meine eigenen Mahlzeiten gegessen habe, damals gab es noch keine Fertiggerichte."
Leopold Kuczwalek (102): "Schwimmen und der Garten halten mich jung" Leopold Kuczwalek ist der älteste Schwimmlehrer Deutschlands. Seit 36 Jahren unterrichtet er Grundschüler. "1980 ging ich mit 63 Jahren in den Ruhestand, und plötzlich hatte ich so viel freie Zeit.
Da bin ich in die Lehre gegangen", sagt Kuczwalek, der früher eine eigene Sanitärfirma hatte. Wenn der Mann nicht gerade Schwimmunterricht hat, arbeitet er in seinem Garten. Kuchwalek lebt allein, seine Frau Hilde ist vor vier Jahren gestorben.
"Wir waren 73 Jahre lang verheiratet. Seitdem fühle ich mich sehr einsam, vor allem am Abend. Auch meine Freunde sind gestorben.
Und leider habe ich keine Enkelkinder". Kuczwalek beklagt sich nicht über sein hohes Alter - im Gegenteil: "Ich hatte ein sehr gutes, glückliches Leben und bin froh, dass ich es gelebt habe."
Was war der schlimmste Teil seines Lebens? - Der Krieg, der Tod von Kameraden und die Gefangenschaft in Stalingrad. "Ich habe während des Krieges den Glauben verloren", sagt der Mann. - Das einzige, was mich am Leben hielt, war der Wunsch, meine Frau zu sehen. Was ist das Geheimnis seines Alters?
"Ich habe immer auf meine Gesundheit geachtet, nie geraucht und wenig getrunken. Morgens habe ich immer mit Brot und Butter und Marmelade gefrühstückt."
Quelle: germania.one.com
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