In den Zeitungen stand seit langem, dass das elisabethanische Haus in der Bruton Street durch feindliche Luftangriffe zerstört wurde; derselbe Eintrag findet sich auch bei Wikipedia.
Tatsächlich wurde das Gebäude jedoch 1937 zerstört, als die Bauherren beschlossen, an seiner Stelle zunächst ein Hotel für die Canadian Pacific Railway und dann einen Büro- und Geschäftskomplex zu errichten. Sie entschieden sich für die zweite Option.
Das Gebäude heißt jetzt Berkeley Square House. Das Unternehmen, dem das Gebäude gehört, führt Buch über das Schicksal des Gebäudes und stellt fest, dass es während des Krieges das Luftfahrtministerium beherbergte, so dass es wahrscheinlich bombardiert wurde. Feindliche Flugzeuge griffen natürlich auch den Buckingham Palace an, in dem die 13-jährige Elizabeth und ihre Familie lebten. Sie weigerten sich, den Heimatland zu verlassen.
Es ist nicht bekannt, ob die Prinzessin und spätere Königin den Ort besuchte, an dem sie am 21. April 1926 um 2.40 Uhr geboren wurde. Aber wenn sie es getan hätte, hätte sie die Gegend nicht wiedererkannt: Sie wurde wieder aufgebaut und mit Restaurants, Geschäften und Parkplätzen gefüllt. Jetzt heißt es in der britischen Presse: 'In dem Haus, in dem Elizabeth geboren wurde, werden jetzt Ramen verkauft'. Das ist richtig, aber nur zum Teil.
Es gibt tatsächlich ein chinesisches Restaurant Hakkasan in der Bruton Street 17, aber es befindet sich in einem kombinierten Gebäude mit separaten Büros und einem Autohaus mit Bugatti und Bentley - eine königliche Wahl, um es vorsichtig auszudrücken. Was früher kleine Villen waren, ist heute ein großes Geschäftszentrum.
Schließlich handelt es sich nicht nur um ein Zimmer, sondern um das legendäre Herrenhaus, aus dessen Türen Elizabeth Bowes-Lyon im April 1926 in ihrem Hochzeitskleid schritt, um die Frau des schüchternen Prinzen Albert, des zukünftigen Königs Georg VI. zu werden. In der Nähe befand sich übrigens die Wohnung des Sprachtherapeuten Lionel Logue, der dem stotternden Monarchen half, seine königliche Diktion zu verbessern.
Mit Familiengeheimnis war Folgendes gemeint. Wallis Simpson, für die König Edward VIII. auf den Thron verzichtete, wurde eine Affäre mit einem Autoverkäufer namens Guy Marcus Trundle nachgesagt. Und er wohnte - Überraschung - in der Bruton Street 18, die jetzt mit dem elisabethanischen Herrenhaus zu einem Bürogebäude verschmolzen ist.
Es wird gemunkelt, dass Edwards Frau später eine Geliebte sponserte, deren Erben nun angeblich das Bugatti- und Bentley-Autohaus an der Ecke des Gebäudes besitzen. Wer weiß, wer weiß... Wir werden die Wahrheit nie mehr herausfinden, denn sie liegt unter den Trümmern von Bruton Street 17 begraben, dem Haus, in dem die Königin von England geboren wurde.
Quelle: marieclaire.com
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