Ein neues Rekordtief seit der erstmaligen Durchführung des "DKV-Reports" im Jahr 2010: Nur noch jeder neunte Deutsche führt einen "rundum gesunden Lebensstil" - eine Definition, die Ernährung, körperliche Aktivität, schlechte Konsumgewohnheiten und Stressniveau berücksichtigt.
Der Report 2021 - die sechste Auflage der von der Krankenkasse durchgeführten Studie, die auf der Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 2.800 Personen ab 18 Jahren basiert - ergab, dass die Deutschen heute durchschnittlich 8,5 Stunden an Werktagen im Sitzen verbringen - eine Stunde mehr als im Jahr 2018.
Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 29 Jahren sind inzwischen "Weltmeister im Sitzen" und verbringen 10,5 Stunden an Werktagen im Sitzen. Der Bericht räumt ein, dass die Coronavirus-Pandemie die Gewohnheit, zu viel zu sitzen, noch verschlimmert hat, da die Menschen vom Arbeitsplatz zum Home Office übergegangen sind. Letzteres wurde als "Sitzfalle" bezeichnet.
Der Bericht enthält auch besorgniserregende Ergebnisse über das Stressniveau in Deutschland: Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie keine Möglichkeiten finden, ihren empfundenen Stress zu reduzieren oder zu kompensieren. Dies ist das höchste bisher gemessene Stressniveau. Frauen berichteten über ein höheres Stressniveau als Männer, da sie die Anforderungen von Beruf, Kinderbetreuung und Hausunterricht unter einen Hut bringen müssen.
Auch die Inaktivität hat seit dem letzten Bericht zugenommen. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr als 300 Minuten pro Woche körperlich aktiv sind, entweder bei der Arbeit, in der Freizeit oder auf Reisen. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2010, als 83 Prozent angaben, so aktiv zu sein. Einer von fünf Befragten bewegt sich weniger als 150 Minuten pro Woche.
"Die Deutschen waren schon etwas faul und sind noch fauler geworden", sagt Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln, der an der Studie mitgewirkt hat. Er kam zu dem Schluss, dass die Menschen in Deutschland so ungesund leben wie seit dem ersten Bericht im Jahr 2010 nicht mehr.
Quelle: dw.com
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