Fatima wuchs in einer traditionellen Familie auf, in der Monogamie die Norm war. Doch als sie 22 Jahre alt war, traf sie Ahmad, einen 40-jährigen Mann, der bereits zwei Frauen hatte. Trotz der ungewöhnlichen Situation fühlte sie sich zu ihm hingezogen. „Es war nicht Liebe auf den ersten Blick“, gesteht Fatima, „aber ich habe seine Ehrlichkeit und die Art und Weise, wie er seine Familie behandelt hat, sehr geschätzt.“
Ahmad war von Anfang an offen über seine Absichten und erklärte Fatima, dass er eine dritte Frau suche. Viele ihrer Freundinnen und Familienmitglieder rieten ihr davon ab, diesen Weg zu gehen, aber Fatima hatte das Gefühl, dass dies der richtige Schritt für sie war. „Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas Besonderes in dieser Beziehung finden könnte, etwas, das ich in einer konventionellen Ehe vielleicht nicht erlebt hätte“, erinnert sie sich.
Leben im Einklang
Nach der Hochzeit lernte Fatima ihre beiden Mitfrauen kennen, Aisha und Leila. Anstatt Rivalität oder Eifersucht zu empfinden, entwickelte sich eine unerwartete Freundschaft zwischen den Frauen. „Wir sind mehr als nur Frauen desselben Mannes – wir sind Schwestern geworden“, sagt Fatima lächelnd.
Die Aufteilung der Zeit mit Ahmad war anfangs eine Herausforderung. „Natürlich musste ich lernen, meine Erwartungen zu zügeln und zu akzeptieren, dass Ahmad seine Zeit und Aufmerksamkeit zwischen uns aufteilen muss“, erklärt sie. „Aber sobald ich das akzeptiert hatte, wurde es einfacher. Ich lernte, die Zeiten, in denen ich mit ihm zusammen war, umso mehr zu schätzen.“
Fatima fand auch Trost in der Unterstützung, die sie von den anderen Frauen erhielt. „Wir teilen nicht nur unseren Ehemann, sondern auch die Verantwortung für die Kinder, den Haushalt und unsere Emotionen“, sagt sie. „Wenn einer von uns einen schlechten Tag hat, sind die anderen da, um zu helfen. Diese Art von Unterstützung ist unbezahlbar.“
Das Geheimnis des Glücks
Viele Menschen fragen sich, wie Fatima in einer solchen Beziehung glücklich sein kann. „Glück ist nicht etwas, das man findet – es ist etwas, das man schafft“, erklärt sie. „Ich habe gelernt, meine Erwartungen anzupassen und die Dinge zu schätzen, die ich habe. Ahmad respektiert und liebt jede von uns auf seine eigene Weise, und das ist das Wichtigste.“
Ein weiterer Schlüssel zu Fatimas Glück ist die Kommunikation. „Wir reden viel miteinander, sowohl die Frauen untereinander als auch mit Ahmad“, sagt sie. „Es ist wichtig, dass jeder gehört wird und dass wir uns gegenseitig unterstützen, anstatt uns zu bekämpfen.“
Ein anderes Modell der Liebe
Fatima weiß, dass ihre Lebensweise nicht für jeden geeignet ist und dass es viele Menschen gibt, die Polygamie ablehnen. Doch sie glaubt, dass ihre Familie ein Beispiel dafür ist, dass es verschiedene Wege gibt, Liebe und Glück zu finden. „Ich möchte niemandem vorschreiben, wie er leben soll“, sagt sie. „Aber ich hoffe, dass meine Geschichte zeigt, dass man auch in unkonventionellen Beziehungen Erfüllung finden kann.“
Heute lebt Fatima mit ihren Mitfrauen und insgesamt sechs Kindern in einem großen Haus. „Es ist ein hektisches Leben, aber es ist mein Leben, und ich liebe es“, sagt sie stolz. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich in einer solchen Beziehung so glücklich sein könnte, aber das bin ich. Es ist mein eigenes kleines Paradies.“
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