Die stetig steigenden Lebenshaltungskosten machen immer mehr Menschen zu schaffen. Insbesondere der Preis für Fleisch hat sich in den letzten Monaten drastisch erhöht. Eine 60-jährige Frau aus Deutschland erzählt, wie sie seit einem halben Jahr auf Fleisch verzichtet – nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil es schlichtweg zu teuer geworden ist.
Der schleichende Preisanstieg
In den letzten Jahren sind die Preise für viele Lebensmittel gestiegen, doch besonders der Fleischpreis hat eine spürbare Spitze erreicht. Für viele Menschen, die ohnehin mit einem begrenzten Budget haushalten müssen, ist dies eine enorme Herausforderung. „Früher habe ich zwei- bis dreimal die Woche Fleisch gegessen, das war für mich normal“, erzählt die 60-Jährige, die anonym bleiben möchte. „Aber als ich gemerkt habe, dass die Preise für Fleisch immer weiter steigen, habe ich angefangen, meine Einkäufe genauer zu planen.“
Sie bemerkt, dass es schleichend begann: „Zuerst waren es nur ein paar Cent mehr, aber irgendwann war der Preis für ein Kilo Hackfleisch doppelt so hoch wie noch vor ein paar Jahren.“ Mit einer schmalen Rente und steigenden Lebenshaltungskosten, sei Fleisch für sie zu einem Luxusprodukt geworden.
Umstellung aus der Not heraus
Die Entscheidung, auf Fleisch zu verzichten, kam nicht über Nacht. „Es ist nicht so, dass ich von heute auf morgen beschlossen habe, Vegetarierin zu werden“, sagt sie. „Aber irgendwann musste ich mir die Frage stellen, ob ich mir Fleisch überhaupt noch leisten kann.“ So begann sie, Alternativen zu suchen.
„Ich habe angefangen, mehr Gemüse und Hülsenfrüchte zu essen“, erzählt sie. „Am Anfang war das nicht leicht, weil ich mich erst daran gewöhnen musste, ohne Fleisch zu kochen. Aber inzwischen habe ich gelernt, dass man auch ohne Fleisch sehr gut und vor allem günstig kochen kann.“
Finanzielle Entlastung durch den Verzicht
Die finanzielle Entlastung war sofort spürbar. „Als ich aufgehört habe, Fleisch zu kaufen, habe ich gemerkt, dass mein wöchentliches Budget besser ausreicht“, berichtet die Rentnerin. Statt teurem Fleisch landet jetzt häufiger Gemüse, Reis und Pasta im Einkaufswagen. „Das sind Lebensmittel, die man sich auch mit wenig Geld leisten kann und die lange satt machen.“
Dennoch gibt sie zu, dass der Verzicht nicht immer leichtfällt: „Natürlich vermisse ich manchmal den Geschmack von Fleisch. Ein saftiges Steak oder ein Schnitzel, das ist schon etwas Besonderes. Aber wenn ich mir die Preise anschaue, vergeht mir oft schnell der Appetit.“
Gesellschaftlicher Wandel im Fleischkonsum
Die Geschichte dieser 60-jährigen Frau steht beispielhaft für viele Menschen in Deutschland. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher verzichten auf Fleisch – teilweise aus ethischen Gründen, zunehmend aber auch aus finanziellen. Der Deutsche Bauernverband berichtete bereits von sinkenden Fleischabsätzen, während die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen wie Tofu, Seitan und Hülsenfrüchten steigt.
Für die 60-Jährige geht der Verzicht jedoch nicht mit einem kompletten Lebensstilwandel einher. „Ich würde mich nicht als Vegetarierin bezeichnen“, sagt sie. „Wenn ich mir irgendwann wieder Fleisch leisten kann, werde ich es sicherlich ab und zu genießen. Aber im Moment ist es einfach nicht drin.“
Fazit: Ein bewussterer Konsum
Ihr Beispiel zeigt, dass der Fleischverzicht nicht immer aus gesundheitlichen oder moralischen Überzeugungen erfolgen muss. Für viele Menschen ist es eine pragmatische Entscheidung, die aus der finanziellen Not geboren wurde. Doch der Verzicht hat sie auch zu einem bewussteren Konsum geführt. „Früher habe ich nicht viel darüber nachgedacht, wie viel Fleisch ich esse“, sagt sie. „Heute weiß ich, dass man auch ohne gut leben kann – und das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.“
Der Wandel im Konsumverhalten dieser 60-Jährigen spiegelt eine größere gesellschaftliche Entwicklung wider: Fleisch, einst ein alltägliches Nahrungsmittel, wird für viele zum Luxusprodukt, während sich die Menschen zunehmend auf Alternativen konzentrieren – sei es aus Überzeugung oder aus finanziellen Zwängen.
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