Marie Dubois ist 76 Jahre alt und lebt in einem kleinen, bescheidenen Apartment in einem ruhigen Viertel von Marseille. Wie viele Rentner in Frankreich hat auch sie ihr Leben lang gearbeitet, aber das, was ihr geblieben ist, ist eine Rente von nur 400 Euro im Monat. In einem Land, in dem die Lebenshaltungskosten steigen und die Inflation voranschreitet, muss Marie ihren Alltag mit einem sehr knappen Budget meistern.

Ein bescheidenes Leben

Marie ist Witwe und hat zwei erwachsene Kinder, die aus dem Haus sind. Sie lebt allein und muss ihre Ausgaben genau im Auge behalten. Von ihrer Rente kann sie gerade so die wichtigsten Ausgaben decken: Miete, Strom und Wasser. „Ich kann mir nicht viel leisten“, sagt Marie mit einem traurigen Lächeln. „Manchmal muss ich entscheiden, ob ich Essen kaufe oder die Rechnungen bezahle.“

Sie hat gelernt, mit dem Geld auszukommen. Die meisten Tage verbringt sie zu Hause, kocht einfache Gerichte wie Gemüse und Reis oder macht sich einen Eintopf aus saisonalem Gemüse, das sie auf dem Markt kauft. „Ich gehe oft zum Markt, weil dort die Preise niedriger sind und ich frisches Gemüse finde. Aber ich muss immer aufpassen, dass ich nicht zu viel ausgebe“, erklärt sie.

Die Herausforderungen des Alltags

Die steigenden Lebenshaltungskosten machen es Marie schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Heizkosten steigen, wird es für sie zur Herausforderung. „Ich kann mir nicht erlauben, die Heizung den ganzen Tag laufen zu lassen. Manchmal sitze ich in einer Decke eingewickelt und hoffe, dass der Winter bald vorbei ist“, erzählt sie.

Zudem ist Marie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um zu ihren Arztterminen zu gelangen oder ihre Kinder zu besuchen. Die steigenden Ticketpreise belasten ihr Budget zusätzlich. „Ich muss oft zu Fuß gehen, um Geld zu sparen. Es ist zwar anstrengend, aber ich möchte nicht, dass meine Kinder sich um mich sorgen“, sagt sie.

Unterstützung durch die Gemeinschaft

Trotz ihrer schwierigen Situation gibt es Lichtblicke in Maries Leben. Die Nachbarn in ihrem Viertel sind hilfsbereit und unterstützen sich gegenseitig. Oft bringen sie ihr Lebensmittel oder helfen ihr im Haushalt. „Es ist wichtig, dass wir füreinander da sind. In diesen Zeiten der Einsamkeit und Unsicherheit ist es schön zu wissen, dass man nicht allein ist“, sagt sie.

Marie nimmt auch an Aktivitäten in einem nahegelegenen Gemeindezentrum teil, wo sie andere Senioren trifft. Dort wird nicht nur gespielt und geredet, sondern es gibt auch Workshops, in denen sie lernt, wie man mit knappen Ressourcen kreativ umgeht. „Das hat mir geholfen, neue Freunde zu finden und mich weniger einsam zu fühlen“, erzählt sie.

Ein Wunsch nach Veränderung

Marie wünscht sich, dass die Regierung mehr für Rentner tut, die in Armut leben. „Es sollte mehr Unterstützung für Menschen wie mich geben. Wir haben unser Leben lang gearbeitet und verdienen ein bisschen mehr Sicherheit im Alter“, erklärt sie. Ihr Wunsch ist es, dass die Renten erhöht werden, um den Lebensstandard der älteren Bevölkerung zu verbessern.

Für die Zukunft hat Marie kleine Hoffnungen. Sie träumt davon, einmal wieder ans Meer zu fahren, etwas, was sie früher oft gemacht hat. „Es wäre schön, einfach nur am Strand zu sitzen und die Wellen zu hören. Aber dafür brauche ich Geld, das ich nicht habe“, sagt sie nachdenklich.

Fazit

Marie's Geschichte ist nur eine von vielen in Frankreich, wo Rentner mit niedrigen Pensionen kämpfen. Ihre Stärke, der Zusammenhalt der Gemeinschaft und der Wille, trotz aller Widrigkeiten das Beste aus ihrem Leben zu machen, sind inspirierend. Marie zeigt uns, wie wichtig es ist, einander zu unterstützen und die Herausforderungen des Alters gemeinsam zu meistern. In einer Welt, die oft von Individualismus geprägt ist, ist es der Gemeinschaftsgeist, der Hoffnung gibt und ein Licht in dunklen Zeiten bringt.

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