Dieter lebt nun schon seit fünf Jahren in Gelsenkirchen, doch von der Stabilität, die man sich nach so einer Zeit erwarten würde, fehlt jede Spur. Der Mann ist immer noch Single und auf Jobsuche – beides scheint in seinem Leben zu einem ständigen Pendeln zwischen Hoffnung und Frustration zu führen. Seine Wohnung ist ein Spiegelbild seines derzeitigen Lebens – chaotisch, unordentlich und weit entfernt von dem, was man als ein gemütliches Zuhause bezeichnen würde.

Der Weg nach Gelsenkirchen

Als Dieter vor fünf Jahren nach Gelsenkirchen zog, hatte er große Hoffnungen. Die Stadt, bekannt für ihre Industriekultur und ihre vielfältige Bevölkerung, schien die perfekte Gelegenheit für einen Neuanfang zu sein. Zuvor lebte er in einer kleineren Stadt und hatte sich nach mehr Möglichkeiten und einem urbaneren Lebensstil gesehnt. Gelsenkirchen sollte der Ort sein, an dem er endlich den Job findet, der ihn erfüllt und auch privat das Glück erfährt.

Doch bis heute hat sich viel weniger erfüllt, als er erwartet hatte. Er ist nach wie vor in der Jobfindung steckengeblieben, und das Single-Leben zieht sich ebenfalls. Während er in Gesprächen mit Freunden und Bekannten oft davon spricht, wie wichtig ihm eine Beziehung wäre, scheint es schwierig, jemanden zu finden, mit dem er eine tiefere Verbindung aufbauen kann. „Ich weiß nicht, woran es liegt“, sagt Dieter. „Manchmal fühle ich mich wie ein Magnet für die falschen Menschen, manchmal habe ich einfach das Gefühl, dass das Timing nie stimmt.“

Ein Leben im Chaos

Doch das vielleicht größte Hindernis in Dieters Leben ist sein Zuhause. In seiner Wohnung herrscht ein stetiges Durcheinander. Die leeren Pizzakartons stapeln sich in der Ecke, Wäsche liegt auf dem Sofa, und das Geschirr in der Küche ist oft wochenlang nicht abgewaschen. Der Versuch, Ordnung zu schaffen, wird immer wieder von anderen Verpflichtungen oder einfach von einer gewissen Resignation überlagert. „Manchmal komme ich nach Hause und habe einfach keine Energie mehr, etwas zu tun“, gesteht Dieter. „Dann lasse ich es einfach. Aber ich weiß, dass das nicht gut ist.“

Trotz des Chaos in seiner Wohnung gibt es auch Lichtblicke. Vor Kurzem hat Dieter eine Freundin gefunden, die sich als durchaus verständnisvoll zeigt, was sein Leben in Gelsenkirchen angeht. Sie haben sich beim gemeinsamen Kochen kennengelernt und beschlossen, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Doch auch dieses Vorhaben steht unter keinem guten Stern. Die Kochsession, die sie in Dieters Wohnung verbringen wollten, hat sich aufgrund des Durcheinanders mehrfach verzögert. Sie haben beide festgestellt, dass der Zustand der Wohnung nicht gerade einladend ist – und so fällt es Dieter immer schwerer, sich selbst und anderen gegenüber einen klaren Raum für seine Ideen und Beziehungen zu schaffen.

„Es ist manchmal wie ein Teufelskreis“, sagt er. „Ich will wirklich etwas ändern, aber es fühlt sich so an, als wäre ich in einer Falle, aus der ich nicht herauskomme.“ Seine Freundin unterstützt ihn dabei, doch auch sie ist frustriert von der Unordnung. „Es ist schwer, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, wenn alles so chaotisch ist“, sagt sie. „Aber ich glaube, wenn Dieter wirklich will, kann er das ändern.“

Ausblick: Ein Schritt nach dem anderen

Dieter weiß, dass er einiges in seinem Leben ändern muss, um die Blockaden zu überwinden. Der Job, der ihm so sehr fehlt, ist nach wie vor eine Herausforderung. Doch er bleibt optimistisch, dass sich bald eine Möglichkeit bieten wird. Vielleicht wird er in der Stadt, die er mittlerweile wie seine eigene Heimat betrachtet, endlich den Job finden, der ihn voranbringt. Die Beziehung mit seiner Freundin könnte ebenfalls zu einer stabileren und glücklicheren Lebensweise führen. Aber dafür muss auch Dieter bereit sein, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen – sowohl im Hinblick auf seine Wohnung als auch auf seine eigene Zukunft.

Er hat begonnen, kleine Schritte zu unternehmen: Einen Raum nach dem anderen in seiner Wohnung zu ordnen, sich beim Kochen mehr zu konzentrieren und sich bewusst Zeit für seine eigene Weiterentwicklung zu nehmen. Auch die Jobsuche nimmt er nun mit neuer Energie in Angriff, denn er weiß: Nur wer aktiv an sich arbeitet, wird auch das Leben finden, das er sich wünscht.

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