Renate Werner aus Deggendorf hat 42 Jahre lang hart gearbeitet – zunächst als Verkäuferin und später als Bürokraft. Doch trotz dieser langen Arbeitsbiografie, die viele Jahre mit viel Einsatz und Engagement geprägt war, kann sie heute von ihrer Rente nicht leben. In einem Café in ihrer Heimatstadt verdient sie sich etwas dazu, doch auch dieses Zubrot reicht nicht aus, um ihre monatlichen Ausgaben zu decken. Ihre Geschichte spiegelt die schwierige Lage vieler Rentner in Deutschland wider, die mit niedrigen Altersbezügen zu kämpfen haben.
Ein Leben der Arbeit und Hingabe
Renate Werner, die heute 65 Jahre alt ist, hat einen Großteil ihres Lebens im Arbeitsmarkt verbracht. Als Verkäuferin hat sie viele Jahre in verschiedenen Geschäften gearbeitet, später fand sie eine Anstellung als Bürokraft. Sie hat ihre Arbeit stets mit Hingabe und Verantwortung ausgeführt, ihre berufliche Laufbahn war von stetiger Leistung und Loyalität geprägt. Doch nach 42 Jahren harter Arbeit steht sie nun vor einem ernüchternden Realitätscheck.
„Ich dachte, wenn ich so lange arbeite und in die Rentenkasse einzahle, dann sollte es mir im Alter gut gehen“, erzählt Werner. Doch die Realität sieht anders aus: Die Rente, die sie jetzt erhält, reicht bei weitem nicht aus, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. „Es ist traurig, aber die Rente reicht gerade mal für die Miete und die wichtigsten Ausgaben“, sagt sie mit einem traurigen Lächeln.
Die Notwendigkeit des Zubrotverdienens
Um über die Runden zu kommen, hat sich Renate Werner entschieden, in einem Café in Deggendorf auszuhelfen. Dort verdient sie sich ein kleines Zubrot. Doch auch dieses Geld reicht nicht aus, um ein Leben in Würde zu führen. „Ich muss ständig nach Lösungen suchen, um die fehlenden Beträge zu decken“, sagt sie. Ihre Tage sind durch die Caféarbeit zusätzlich belastet, was sie körperlich und seelisch erschöpft. „Ich hätte mir nie vorgestellt, dass ich im Alter noch arbeiten muss, aber es bleibt keine andere Wahl.“
Die Arbeitszeiten im Café sind lang und oft unregelmäßig, doch Renate hat keine Wahl, wenn sie ihre Rechnungen bezahlen möchte. Trotz dieser Zusatzbelastung bleibt ihr Leben von finanziellen Sorgen geprägt. Auch ihre persönlichen Wünsche, wie kleine Reisen oder Freizeitaktivitäten, müssen zurückgestellt werden. „Es ist schwer, den Kopf über Wasser zu halten. Man lebt ständig mit dem Gefühl, dass etwas fehlt“, so Werner.
Die steigenden Lebenshaltungskosten
Einer der größten Faktoren, die Renate Werner und viele andere Rentner in eine schwierige Lage bringen, sind die stetig steigenden Lebenshaltungskosten. Miete, Energiepreise, Lebensmittel – alles wird immer teurer, während die Renten nicht im gleichen Maße steigen. Besonders in ländlichen Regionen, wie in Deggendorf, sind die Lebenshaltungskosten oft höher als in Großstädten, was die Situation zusätzlich verschärft.
„Die Mieten in Deggendorf sind in den letzten Jahren gestiegen, und das schlägt sich auf mein Budget nieder. Hinzu kommen die höheren Preise für alltägliche Dinge wie Lebensmittel oder Kleidung“, berichtet Werner. Für viele ältere Menschen wie sie bedeutet das, dass die eigene Rente kaum ausreicht, um den Lebensstandard zu halten, den man über Jahre hinweg aufgebaut hat.
Ein System im Umbruch
Die Geschichte von Renate Werner ist kein Einzelfall. Tausende von Rentnern in Deutschland kämpfen mit ähnlichen Problemen. Die gesetzliche Rente allein reicht für viele nicht aus, um ein Leben ohne finanzielle Sorgen zu führen. Experten warnen schon seit Jahren vor den dramatischen Folgen des Rentensystems, das zunehmend unter dem Druck einer alternden Gesellschaft leidet.
Auch Renate Werner hat die Politik im Blick. „Ich frage mich, wie das weitergehen soll. Ich habe für das System gearbeitet, und jetzt bleibt mir kaum etwas übrig. Man fragt sich, ob es da nicht Lösungen geben müsste“, sagt sie. Rentenreformen und eine gerechtere Verteilung von Altersvorsorgeleistungen sind Themen, die immer häufiger diskutiert werden, doch konkrete Lösungen scheinen noch weit entfernt.
Fazit: Ein Aufruf zur Veränderung
Die Geschichte von Renate Werner zeigt eindrucksvoll, wie schwer es für viele Rentner in Deutschland ist, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Trotz jahrelanger Arbeit und Beitragszahlung reicht die Rente oft nicht aus, um die täglichen Kosten zu decken. Es ist ein Problem, das immer mehr Menschen betrifft und einen dringenden Handlungsbedarf in der Rentenpolitik aufzeigt.
Für Renate Werner bleibt die Hoffnung auf eine Lösung, doch die Realität ist hart. Während sie weiterhin im Café arbeitet, bleibt die Frage, wie viel länger sie diese Belastung tragen kann. Ihre Geschichte ist ein Aufruf an die Gesellschaft, die Bedingungen für ältere Menschen zu überdenken und für eine gerechtere Altersvorsorge zu kämpfen. Denn niemand sollte nach einem Leben der Arbeit im Alter ums Überleben kämpfen müssen.
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