Brandi und Laz Robinson erscheinen auf den ersten Blick wie ein ganz gewöhnliches Paar. Laz, 38 Jahre alt, arbeitet in der Solartechnik, während Brandi, 36 Jahre alt, Hausfrau ist und ihre drei Kinder zu Hause unterrichtet – zumindest war das vor der COVID-19-Pandemie der Fall. Sie hat eine besondere Vorliebe für das Einkaufen von Gutscheinen und scheint ein ganz alltägliches Leben zu führen. Doch hinter verschlossenen Türen lebt das Paar aus Columbus, Ohio, eine Lebensweise, die viele überraschen könnte: sie praktizieren häusliche Disziplin.

Was ist häusliche Disziplin?

Häusliche Disziplin (auch als "Domestic Discipline" bekannt) ist eine Form der Beziehung, in der ein Partner die Rolle des dominanten Regelaufstellers und Durchsetzers übernimmt, während der andere Partner die Unterwürfige Rolle ausfüllt. In der Praxis bedeutet das, dass der dominante Partner – in diesem Fall Laz – Regeln aufstellt, die durch Bestrafungen durchgesetzt werden.

Diese Bestrafungen können von harmlosen Aufgaben wie dem Schreiben von Zeilen bis hin zu körperlicher Bestrafung wie dem Hinternversohlen reichen. Es handelt sich hierbei um ein einvernehmliches Arrangement, bei dem beide Partner zugestimmt haben, bestimmte Rollen innerhalb ihrer Beziehung zu übernehmen.

Im Fall der Robinsons ist Laz der sogenannte „Chef des Hauses“ (Head of Household, HOH), während Brandi als „in die Hand genommene“ (Taken in Hand, TIH) bezeichnet wird. Diese Bezeichnungen spiegeln die hierarchische Struktur wider, die das Paar in ihrer Partnerschaft etabliert hat.

Traditionelle Geschlechterrollen und der Alltag der Robinsons

Obwohl häusliche Disziplin in vielen Fällen mit unkonventionellen Beziehungen verbunden wird, bleiben Brandi und Laz in vielen Bereichen ihres Lebens den traditionellen Geschlechterrollen treu. Brandi kümmert sich um die Hausarbeit, kocht und sorgt für das Wohl ihrer Kinder. Laz hingegen übernimmt Aufgaben im Garten und kümmert sich um handwerkliche Arbeiten rund ums Haus.

Die Aufrechterhaltung dieser traditionellen Rollen scheint für das Paar ein wichtiger Teil ihres Lebens zu sein. Brandi sieht ihre Aufgaben als Hausfrau nicht nur als eine Verantwortung, sondern auch als Teil ihrer Rolle im Rahmen der häuslichen Disziplin. Ihre täglichen Pflichten, wie das Kochen und Putzen, werden im Kontext ihrer Beziehung als eine Möglichkeit gesehen, Laz' Anweisungen zu erfüllen, was ihre Bindung stärkt.

Die Dynamik der Beziehung

Brandi und Laz betonen, dass die häusliche Disziplin ihre Beziehung auf eine Weise gefestigt hat, die sie als äußerst positiv empfinden. Sie berichten, dass die klare Struktur und die Rollenverteilung ihnen helfen, Konflikte zu vermeiden und Missverständnisse zu klären. Die Bestrafungen, die Laz anwendet, sind dabei keineswegs als grausam oder unterdrückend zu verstehen. Vielmehr geht es um eine Art von „Erziehung“ und Klarheit in der Beziehung, die beiden Partnern hilft, ihre Rollen und Pflichten zu verstehen.

Laz erklärt, dass die Disziplin nicht aus einem Platz der Machtgier stammt, sondern aus dem Wunsch heraus, Verantwortung zu übernehmen und für das Wohl seiner Familie zu sorgen. Brandi fühlt sich durch diese Struktur sicher und geschätzt. Sie ist der Meinung, dass die klare Trennung der Rollen und die Konsequenzen für Regelverstöße ihr eine Orientierung im Alltag geben und das Vertrauen in Laz vertiefen.

Kritik und Missverständnisse

Die Praxis der häuslichen Disziplin ist sicherlich nicht unumstritten. Kritiker könnten argumentieren, dass eine solche Beziehung zu ungleichen Machtverhältnissen und potenziell schädlichem Verhalten führen kann. Doch Brandi und Laz betonen immer wieder, dass ihre Beziehung auf gegenseitigem Respekt und Einvernehmlichkeit beruht. Für sie ist häusliche Disziplin nicht mit Missbrauch zu verwechseln. Vielmehr sei es ein Weg, ihre Beziehung zu stärken und eine tiefere Verbindung zueinander zu schaffen.

Das Paar ist sich bewusst, dass ihre Lebensweise von außen oft missverstanden wird. Doch sie sind überzeugt, dass ihre Praxis von häuslicher Disziplin eine wichtige Grundlage für ihre Partnerschaft bildet. In einer Welt, die immer komplexer wird, finden sie in dieser klaren Struktur und den definierten Rollen eine Quelle der Stabilität und Nähe.

Fazit

Brandi und Laz Robinson sind ein Beispiel für ein Paar, das sich bewusst für eine unkonventionelle Beziehung entscheidet, die auf der Praxis der häuslichen Disziplin basiert. Für sie bedeutet dies nicht nur eine klare Hierarchie, sondern auch ein gegenseitiges Verständnis und eine starke Bindung. In einer Zeit, in der Beziehungen oft von Flexibilität und Veränderung geprägt sind, finden die Robinsons in traditionellen Rollen und Disziplin eine Quelle der Sicherheit und des Respekts.

Das könnte Sie auch interessieren:

Veganer Passagier verklagt Fluggesellschaft für "Scherz" Mahlzeit aus Obst und Nüssen auf 6-stündigem Flug, Details

"Ich will nicht aufhören": Mit 76 Jahren ist die Frau immer noch von ihrem Beruf begeistert und weigert sich, in den Ruhestand zu gehen