Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, hat öffentlich gemacht, dass sie seit längerer Zeit unter chronischer, teilweise extrem belastender Migräne leidet. In mehreren Gesprächen und öffentlichen Auftritten schilderte sie, wie stark die Erkrankung ihren politischen Alltag beeinflusst und welche Herausforderungen sie damit verbindet.

Eine Erkrankung, die „massiv belastet“

Reichinnek erklärte, dass Migräne für sie weit mehr sei als gelegentliche Kopfschmerzen. Die Attacken träten häufig unvermittelt auf, oft begleitet von starken Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Konzentrationsproblemen. Sie sprach davon, dass sie die Erkrankung „massiv“ belaste, gerade weil wichtige politische Termine oder Auftritte sich nicht ohne Weiteres verschieben lassen.

Besonders bekannt wurde ein Moment während eines TV-Interviews, in dem sie auf eine Frage nicht wie gewohnt reagieren konnte. Später erklärte sie, dass sie in diesem Moment mitten in einer Migräneattacke stand – ein Zustand, der ihr Denken und Sprechen erheblich beeinträchtigte. Der Vorfall führte zu öffentlicher Kritik, aber auch zu mehr Aufmerksamkeit für das Thema Migräne im politischen Betrieb.

Zwischen Leistungsdruck und unsichtbarer Krankheit

Reichinnek betonte, dass Migräne oft unterschätzt werde. Viele Menschen wüssten nicht, wie stark die neurologische Erkrankung den Alltag beeinträchtigen könne. Für sie als Politikerin sei es besonders schwierig, da sie häufig trotz Schmerzen arbeite, Reden halte und Termine wahrnehme. Medikamente würden zwar zeitweise helfen, seien aber keine dauerhafte Lösung.

Sie plädiert dafür, Erkrankungen — auch unsichtbare — stärker zu enttabuisieren. Gerade in Berufen mit hohem Leistungsdruck und öffentlicher Beobachtung sei es wichtig, offen über gesundheitliche Einschränkungen zu sprechen, anstatt sie zu verschweigen.

Ein Thema, das viele betrifft

Mit ihrer Offenheit stößt Reichinnek eine breitere Debatte an: Wie gehen wir gesellschaftlich mit chronischen Erkrankungen um? Wie viel Raum lassen wir Betroffenen, auch in Spitzenpositionen? Und warum wird Migräne noch immer häufig verharmlost?

Indem sie ihre eigene Situation schildert, zeigt Reichinnek, dass auch Menschen in verantwortungsvollen Positionen von gesundheitlichen Problemen betroffen sind — und dass es kein Zeichen von Schwäche ist, darüber zu sprechen.

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