Frau Schubert arbeitete über 40 Jahre lang als Verkäuferin, bevor sie in den Ruhestand ging. Sie verdiente nie viel, aber sie war stolz darauf, immer ihre Familie und sich selbst versorgen zu können. Heute allerdings reicht ihre Rente kaum für die notwendigsten Ausgaben: Miete, Strom, Medikamente und Lebensmittel. Die steigenden Lebenshaltungskosten belasten sie zusätzlich, und so wird es immer schwieriger, auch für Bello Futter zu kaufen.
„Manchmal muss ich mich entscheiden, ob ich für mich oder für Bello etwas kaufe“, sagt Frau Schubert. „Ich esse dann eben weniger oder schaue, wo ich sparen kann. Er gibt mir so viel Freude, da will ich nicht, dass er Hunger hat.“
Wenn der beste Freund zum Luxus wird
Bello ist nicht einfach ein Haustier für Frau Schubert – er ist ihr bester Freund. Die täglichen Spaziergänge, das Kuscheln auf dem Sofa und die vielen kleinen gemeinsamen Rituale sind für sie unverzichtbar geworden. Gerade in Zeiten, in denen sie sich einsam fühlt, ist Bello an ihrer Seite. Doch der Hundebedarf, sei es für Futter oder Tierarztbesuche, ist oft kaum finanzierbar. Frau Schubert hat bereits nach günstigeren Alternativen gesucht und einige Spendenaktionen für Tierfutter in Anspruch genommen, doch diese reichen nicht immer aus.
Auch das Tierheim in der Nähe hilft ihr gelegentlich mit Futtersäcken aus, wenn die Situation besonders schwierig wird. Doch sie empfindet oft Scham, wenn sie um Hilfe bitten muss. „Ich habe mein Leben lang gearbeitet und wollte nie auf Hilfe angewiesen sein“, gesteht sie leise.
Hilfe aus der Gemeinschaft: Ein kleiner Hoffnungsschimmer
Frau Schubert ist nicht die Einzige, die mit solchen Problemen kämpft. Viele ältere Menschen in Deutschland leben in Armut und sind oft gezwungen, zwischen dem Nötigsten für sich und ihren Haustieren zu entscheiden. Verschiedene Tierschutzorganisationen und Sozialprojekte haben dies erkannt und bieten spezielle Unterstützung für bedürftige Rentner an. Sie organisieren Sammelaktionen und stellen Tierfutter zur Verfügung.
Die Tierfutter-Tafel in ihrer Region wurde für Frau Schubert zu einer großen Hilfe. Regelmäßig kann sie dort kostenlos Futter für Bello abholen, was ihr eine große Last von den Schultern nimmt. Auch die Nachbarschaft hilft gelegentlich. Ein besonders tierlieber Nachbar bringt ihr ab und an Futter oder lädt sie ein, gemeinsam Hundefutter einzukaufen.
„Es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin“, sagt sie dankbar. „Es ist manchmal schwer, die richtigen Worte zu finden, um um Hilfe zu bitten. Aber die Menschen sind so verständnisvoll.“
Ein Appell an die Gesellschaft: Die Rentenproblematik und die Verantwortung gegenüber älteren Menschen
Frau Schuberts Geschichte ist leider kein Einzelfall. In Deutschland sind viele ältere Menschen betroffen, die nach einem langen Arbeitsleben kaum von ihrer Rente leben können. Haustiere wie Bello sind für viele einsame Senioren oft die einzige Gesellschaft und gleichzeitig ein großer Trost im Alter. Doch die finanziellen Hürden machen es schwierig, diese Verbindung aufrechtzuerhalten.
Um solchen Menschen zu helfen, könnte ein verstärktes Engagement auf kommunaler und politischer Ebene ein wichtiger Schritt sein. Auch Programme zur Unterstützung von Tieren bei Senioren oder Rentenerhöhungen könnten langfristig eine Entlastung bringen. Für Frau Schubert und Bello bedeutet jede Hilfe ein Stück Lebensqualität und den Erhalt einer wertvollen Freundschaft.
Fazit:
Die Geschichte von Frau Schubert und ihrem Chihuahua zeigt, wie wichtig Solidarität und Unterstützung im Kleinen sein können. Bello ist für sie weit mehr als nur ein Haustier – er ist eine Lebensquelle in schweren Zeiten. Dank der Unterstützung durch Nachbarn, gemeinnützige Organisationen und Tierfutter-Tafeln kann Frau Schubert weiter für Bello sorgen. Doch ihre Geschichte verdeutlicht auch den Handlungsbedarf, um die Lebensbedingungen vieler Rentner zu verbessern und ihnen ein würdevolles Leben mit ihren tierischen Begleitern zu ermöglichen.
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