Die Grenzen vieler Länder haben sich recht skurril entwickelt, die Gründe für das Ziehen dieser oder jener Kurve (oder gleichmäßig entlang des Lineals) sind manchmal überraschend.
In Europa gibt es ein Beispiel, bei dem ein Land in einem schmalen Streifen durch das Gebiet eines anderen verläuft. Wie man so schön sagt, ein Schritt nach rechts, ein Schritt nach links - ein Versuch, über die Grenze zu entkommen. Und das ist keine Übertreibung.
Tatsache ist, dass ein schmaler, gewundener Streifen belgischen Territoriums, der deutsche Ländereien durchschneidet, die ehemalige Bahnlinie der Vennbahn ist. Natürlich wurde sie nicht durch mehrere Länder verlegt - sie erschien, als alles hier vereinigtes Preußen war. Der Bau begann 1882, während der Regierungszeit des deutschen Kaisers Wilhelm I.
Diese Bahn war für das Land sehr wichtig, da sie Aachen mit den Industrieregionen Luxemburg und Lothringen verband und den Transport von Kohle und Eisen sicherstellte.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde jedoch im Rahmen des Friedens von Versailles neben einigen Gebieten Belgiens auch das gesamte Gebiet entlang dieser Bahnlinie eingezogen. Man kann es nicht einmal als Enklave oder Exklave bezeichnen - denn das Gebiet ist nicht vollständig von Belgien selbst getrennt, es gibt sozusagen einen Eingang und einen Ausgang. Es ist eine Art Korridor durch Deutschland.
Für Deutschland hat diese Wendung der Ereignisse jedoch die Frage der Kartierung verkompliziert - automatisch wurden mehrere Exklaven gebildet, d.h. Gebiete, die von allen Seiten von einem anderen Land, in diesem Fall Belgien, umgeben sind.
Formal kann sich Belgien auf der Vennbahnlinie also wohl als das schmalste Land der Welt bezeichnen. Übrigens war die gesamte Bahnstrecke etwa 75 Kilometer lang, die Breite des belgischen Territoriums betrug (und beträgt) zwischen 7 und 40 Metern. Aber man sollte meinen, dass es hier nie besondere Beschränkungen für die Freizügigkeit gab und auch heute nicht gibt.
Quelle: trendymen.com
Das könnte Sie auch interessieren:
Die wohlhabendsten Passagiere der legendären Titanic: Reichtum macht nicht glücklich