Annette ist 48 Jahre alt und lebt in einer Wohnung, die von außen betrachtet unscheinbar wirkt, doch wer sie betritt, stößt auf ein Bild, das für viele unvorstellbar ist: Überall stapeln sich Dinge, Schmutz und Unordnung bestimmen den Alltag. Für Annette ist das Leben in diesem Zustand längst zur Normalität geworden.
Die 48-Jährige kämpft seit Jahren mit der Fähigkeit, ihr Zuhause sauber und strukturiert zu halten. „Es ist nicht so, dass ich es nicht versuchen würde“, sagt Annette. „Aber es ist, als würde ich immer wieder gegen eine Wand laufen.“ Für Außenstehende mag das faul oder nachlässig wirken, doch oft liegen tieferliegende Gründe hinter einem solchen Lebensstil. Psychologen sprechen in solchen Fällen von Überforderung, emotionalen Belastungen oder sogar psychischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen oder Depressionen.
Annette selbst beschreibt, dass der Zustand ihrer Wohnung sie manchmal traurig macht, sie aber gleichzeitig lähmt. „Wenn alles so chaotisch ist, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll“, erzählt sie. Freunde und Familie sind besorgt, doch das Angebot zur Hilfe wird oft abgelehnt – nicht aus Unfreundlichkeit, sondern aus Scham und dem Gefühl, versagt zu haben.
Experten raten, dass Menschen wie Annette kleine Schritte unternehmen sollten: Prioritäten setzen, einen Bereich nach dem anderen aufräumen und sich realistische Ziele setzen. Oft kann auch professionelle Unterstützung von Sozialarbeitern oder psychologischer Beratung helfen, das Chaos zu bewältigen.
Annette ist sich bewusst, dass ihr Lebensstil nicht ideal ist. „Ich wünsche mir ein Zuhause, in dem ich mich wohlfühle, aber es fällt mir schwer, den ersten Schritt zu machen“, sagt sie. Und genau dieser erste Schritt – so klein er auch sein mag – kann den Anfang zu einem saubereren, strukturierteren und lebenswerteren Alltag markieren.
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