Seit sechs Jahren hat Maria K. kein Weihnachten mehr gefeiert. Die 56-jährige Frau lebt auf der Straße, schläft mal in Notunterkünften, mal in Hauseingängen. Während für viele Menschen Weihnachten ein Fest der Familie, der Wärme und der Geborgenheit ist, bedeutet diese Zeit für Maria vor allem Kälte, Einsamkeit und Erinnerungen an ein früheres Leben.

Früher hatte Maria eine Wohnung, einen Job im Einzelhandel und Kontakt zu ihrer Familie. Nach einer Scheidung, dem Verlust ihrer Arbeit und gesundheitlichen Problemen geriet ihr Leben aus der Balance. Die Schulden wuchsen, die Wohnung ging verloren. „Es ging alles schneller, als ich es begreifen konnte“, erzählt sie leise.

Besonders schwer ist die Weihnachtszeit. Lichterketten, festlich geschmückte Schaufenster und lachende Familien verstärken das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. „Weihnachten erinnert mich daran, was ich verloren habe“, sagt Maria. Geschenke oder ein festliches Essen wünscht sie sich nicht – vielmehr ein Gespräch, ein Lächeln, ein Moment der Menschlichkeit.

Hilfsorganisationen versuchen gerade in den Wintermonaten, obdachlosen Menschen zu helfen – mit warmen Mahlzeiten, Schlafplätzen und sozialer Beratung. Doch Maria weiß auch: Hilfe anzunehmen ist nicht immer leicht. Scham und Angst stehen oft im Weg.

Ihre Geschichte steht stellvertretend für viele Menschen, die in unserer Gesellschaft übersehen werden. Weihnachten könnte ein Anlass sein, hinzuschauen, zuzuhören und Mitgefühl zu zeigen. Manchmal reicht schon eine kleine Geste, um jemandem das Gefühl zu geben, nicht vergessen zu sein.

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